Santa Cruz de La Palma/La Palma

Nach einer windfreien Überfahrt mit Motorengebrüll von La Gomera nach La Palma, vorbei an Frachtschiff, Kreuzfahrtdampfer und Schnellfähre, überrascht uns das Städchen Santa Cruz de La Palma positiv mit seinem Charme. Charme en francais beflügelt uns auch in der Marina, wir sind umgeben von Teilnehmenden der Ralley des iles du soleil, einer französischen Flottilie, die hier startet und über die Kapverden nach Guadeloupe führt. Bevor wir jedoch an die Überfahrt denken, zieht es uns zur Stelle, an der im September 2021 ein Vulkan mit seinem Ausbruch die Inselbevölkerung überrascht hat. Wir kurven durch die "Zona caliente", wo die Hitze scheinbar noch immer beträchtlich ist und staunen, wie sich die Lavamasse wie eine hungrige Schlange durch Palmen und Häuser gefressen hat.

 

Am nächsten Tag kommt Post! Wir freuen uns sehr über ein Päckli der schweizer Familie, die wir in La Gomera kennengelernt haben. Darin ist ein Spiel, das Lio, Janosch und Nico mit Finn und Len, den beiden St.Galler Buben, gespielt haben. Schön, so eine Erinnerung an sie dabei zu haben, bis wir sie hoffentlich in der Karibik wieder antreffen. Dann mäandern wir mit dem Mietauto hoch auf den Roque de las Muchachos (der Name zergeht schon fast auf der Zunge) und stehen plötzlich über einem Wolkenmeer. Hier oben ist die Lichtverschmutzung praktisch gleich Null, weshalb eines der wichtigsten Observatorien des Planeten seinen Platz auf der höchsten Erhebung von La Palma gefunden hat. Das Besucherzentrum unterhält uns ebenfalls bestens, so dass wir voller astronomischer Eindrücke zurück durch den Nebel in die Sonne fahren. - Wobei wir unsere Mobilität nutzen, den Kofferraum mit Wasserflaschen zu beladen. Schliesslich müssen wir rechtzeitig damit beginnen, uns für die kommenden Wochen zu rüsten.

 

Die folgenden Tage sind denn auch gezeichnet von Proviantierung, Nachbesserungen am Schiff, Putzen, Waschen - einem kurzen Sprung ins Schifffahrtsmuseum - und nochmals Proviantieren. Da die Einkaufsmöglichkeiten wohl in nächster Zeit etwas kleiner werden, laden wir alle Stauräume voll mit Grundnahrungsmitteln und legen einen grossen Wasservorrat an. Wir heben Säcke voller Einkäufe hoch auf das Schiff und möglichst viel Abfall hinunter. Hoch und runter schwankt auch die Stimmung der Besatzung im Hinblick auf unsere nächste Etappe: Der Überfahrt zur Insel Sal der Kapverden. Wir rechnen mit etwa acht Tagen auf offener See. Wind und Wellengang sehen gut aus, nicht zuviel von beidem. Alleine werden wir nicht unterwegs sein, lustigerweise legt die französische Ralley am selben Tag ab wie wir, nämlich heute. Deshalb: Auf Wiedersehen Europa, wir melden uns wieder aus Afrika!