Port Rivière-Sens/Guadeloupe - Ilet Pigeon/Guadeloupe - Bouillante/Guadeloupe - Deshaies/Guadeloupe

Port Rivière-Sens, ein kleiner Hafen im Süden Guadeloupes, ist unsere nächste Anlaufstelle. Nach Monaten wieder einmal eine warme Süsswasserdusche... Was für eine Wohltat! Nicht nur wir duften frisch gewaschen, auch Rocinante wird gründlich geschrubbt. Wir schrauben die Bodenbretter auf, putzen die Bilge darunter und sortieren unsere Vorräte. Dosen werden säuberlich von Papier befreit und beschriftet, ersteres, um keinen unerwünschten Krabbeltieren Zuschlupf zu bieten. Sie legen ihre Eier hie und da unter Verpackungen, weshalb diese am besten gleich an Land bleiben.

 

Die Arbeit ist erledigt und wir freuen uns, hier wieder einmal so einfach vom Schiff zu kommen. Kein Dinghy-Bereitmachen, keine Wellen, die uns bis ans Ufer nass spritzen, nur ein kleiner Hüpfer und wir stehen am Land. - Wer Kinder hat, weiss, wie gross der Schritt aus dem Haus sein kann.. Umso fröhlicher mieten wir ein Auto und fahren als erstes zu einem kleinen Klettergarten im dichten Regenwald: Ein Weihnachtsgeschenk für Lio, Janosch und Nico, das sie nun endlich einlösen dürfen. Sie hangeln sich von Baum zu Baum, die Erwachsenen üben sich unterdessen in Geduld. - Die Parcours sind nur für die Jungen. Aber die Insel hat noch viel mehr zu bieten, das wir uns unbedingt näher ansehen möchten. Nachdem uns das Auto einen Tag lang für Wasser-, Essens- und Ersatzteilbesorgung gedient hat, kurven wir hoch zum Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Vulkan "La Soufriére". Der Aufstieg ist im nebligen Ambiente schon fast ein bisschen mystisch, der Wind bläst uns um die Ohren und wir picknicken neben dampfenden Erdlöchern. Wieder unten, gönnen wir uns ein Bad im geothermisch gewärmten Naturbecken und halten dabei den Kopf schön aus dem Wasser, weil ein Schild vor möglichen Legionellen-Keimen in stehendem Warmwasser warnt. Ein lustiges Bild, das wir lieber nicht fotografisch festhalten. Wir geniessen das Bad trotzdem!

 

Das Mietauto muss zurück, wir duschen noch einmal ausgiebig und legen ab, um entlang der östlichen Küste zur "Ilet Pigeon" zu segeln. Auf direktem Weg, da wir wissen, dass mit "Mirabella" eine nette Schweizer Familie dort ankert. Kaum angekommen, freuen wir uns über unkompliziertes schweizerdeutsches Zusammensein mit Andrea und Silvio und ihren zwei Töchtern. Mit ihnen sind wir seit Anfang unserer Reise in Kontakt, dies daher, weil Andrea und Aurel früher einmal zusammengearbeitet haben. Wir wussten deshalb von den jeweiligen Reiseplänen, segelten allerdings bis anhin nicht ganz dieselbe Route. Das lang ersehnte Treffen auf der "anderen" Seite des Atlantiks ist nun endlich Realität, was natürlich bei sehr gutem Essen inklusive Anstossen auf der Mirabella  gefeiert werden muss. Auch die Kinder freut es, wieder einmal ohne Sprachbarrieren mit allen reden und spielen zu können.

 

Das Schnorcheln rund um "Ilet Pigeon" ist grossartig, eine Vielfalt an Fischen und Meeresschildkröten, die wir bis anhin so noch nicht erlebt haben. Nach dem Abschied bleiben wir noch ein paar Tage, um das Schnorchelgebiet noch stärker auszukosten und verschieben uns danach nach Bouillante, nur eine Ankerbucht weiter südlich. Dort wird durch Geothermie das ganze Städtchen beheizt, weshalb ein heisser Wasserstrom ins Meer fliesst und den sich versammelnden Badegästen ein lustiges, sehr warmes Flussbad beschert. Wir gönnen uns diesen Spass, bevor wir weiter nördlich nach Deshaies versetzen. - Wiedersehen mit der Familie der "Hakuna Matata" und damit fröhliches Zusammensein, ein nettes Städtchen, ein schöner, langer Spaziergang hoch in den Wald und besonderen Besuch in der Ankerbucht: Eine ganze Delfinschule schwimmt stundenlang um die Schiffe. Wir klarieren mit gemischten Gefühlen aus, Guadeloupe gefällt uns sehr, wir könnten hier noch lange bleiben. Die Insel bietet unglaublich viel Abwechslung und die Natur im und ausserhalb des Meeres ist wunderschön. Da wir im April die Bahamas erreichen möchten, setzen wir die Segel und fahren los in Richtung Antigua. Eine Überfahrt, die es in sich haben wird, aber auf die schöne Art. Das wissen wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. ;)